Eberraute

Eberraute
Pflanzen:
Aufzucht im März (Lichtkeimer); Anpflanzen im Freien im April und Mai
Ernten:
Juli-Oktober
Verwendung:
als Gewürz- und Heilpflanze
Verarbeitung:
frisch oder getrocknet

 

Andere Namen
Colakraut, Eberreis, Stabwurz, Pastorenkraut

Die Eberraute stammt ursprünglich aus den Gebieten des ehemaligen Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina, Kroatien). Dort ist sie auch heute noch wild anzutreffen. Die Eberraute gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae [Compositae]). Die zweifach fiederschnittigen Blätter mit fädlichen Zipfeln sind grün-gräulich; insbesondere unterseits eher grau bzw. grauhaarig. Das Colakraut weist zur Blütezeit (Juli-September) kugelige, 1-2.5 mm breite Köpfchen mit blassgelben Röhrenblüten auf.

Anbau und Ernte

Die Eberrauten zählt zu den Lichtkeimern, d.h die Samen sind nur lose auf die Erde zu streuen und vorsichtig anzudrücken. Zu empfehlen ist eine Vorkultur in einer Aufzuchtschale im März. Die jungen Eberrautenpflänzchen können zwischen April und Mai direkt ins Freiland oder auf den Balkon umgepflanzt werden. Die Erde sollte locker, leicht kalkig und durchlässig sein, so dass Staunässe vermieden wird. Sand, Kies und Steine im Boden unterstützen den Wasserabfluss. Die Eberraute gedeiht am besten an warmen Plätzen mit viel Sonne. Das Colakraut ist eine winterharte, ausdauernde und mehrjährige Pflanze. Sie wächst meist als Halbstrauch, wurzelt tief und kann Wuchshöhen zwischen 60 und 150 cm erreichen. Geerntet werden können die Blätter der Eberraute im Juli-Oktober.

Wirkung

Die Eberraute enthält Wirkstoffe wie ätherisches Öl (v.a. mit Cineaol) sowie Gerb- und Bitterstoffe. Verwendet werden ausschließlich die Blätter (v.a. die jüngeren und kleineren Blätter) der Eberraute und zwar in der Küche, aber auch als Heilkraut. Die Blüten, Samen und Wurzeln enthalten hingegen zu viele Bitterstoffe.

Anwendung

In der Küche:
Die Eberraute findet in der Küche Anwendung zum Würzen fettiger Speisen wie Wildgerichte und Fleischgerichte. Die Blätter können mitgekocht oder mitgebraten werden, weil damit bloss ein sehr geringer Aromaverlust einhergeht. Das Colakraut wird bisweilen aber auch als Getränk verwendet. Wie der Name schon nahelegt, lässt sich nämlich aus dem Kraut eine Alternative zu Cola herstellen. Für die Zubereitung kann 1 Liter Sirup aus Zitronensaft, Zucker und Wasser hergestellt werden, der dann mit einer halben Handvoll Eberrautenblätter ergänzt wird.

Als Heilkraut:
Traditionell wird Eberraute u.a. bei Verdauungsstörungen, Beschwerden des Gallenflusses, Appetitlosigkeit, Wundheilung, Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie bei Erkältungen verwendet.